ANSA-Konferenz 2018 in Halle (Saale)

In den Räumlichkeiten der Pharmazeutischen Fakultät der Uni Halle stellte ANSA einen neuen vereinsinternen Rekord auf: Mit 90 Teilnehmenden war Halle (Saale) die bisher größte Konferenz des Vereins. Die Räume wurden uns durch die Kontakte zweier ANSA-Mitglieder vor Ort zur Verfügung gestellt. Die Konferenz stand unter dem Titel „Social Entrepreneurship – What it is and why many of us should get involved in it”.

Schon die Stadtführung am Freitagabend räumte mit jeglichen Vorurteilen über die Stadt Halle an der Saale auf: Auf den Spuren Martin Luthers wurde das historische Stadtzentrum erkundet und Halle entpuppte sich als charmante Universitätsstadt mit reicher Geschichte und einer lebendigen kreativen Szene. Auch die Unterkunft für das Wochenende, Halles frisch renovierte Jugendherberge, überraschte durch die zentrale Lage und das beeindruckende alte Backsteingebäude, in dem sie untergebracht ist.

Samstag: Mitgliederversammlung und neue Perspektiven

Im Gebäude der Universität Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg mit dem wohlklingenden Namen „Melanchtonianum“ startete am Samstagmorgen das offizielle Konferenzprogramm mit der jährlichen Mitgliederversammlung des ANSA e.V. Aus beruflichen Gründen konnten drei der fünf Vorstandsmitglieder leider nicht vor Ort sein. Stellvertretend für den gesamten Vorstand führten Malte Jahnke und Esebio Abalo jedoch professionell und sympathisch durch die etwa zweistündige Versammlung. Nach einer Zusammenfassung der Vereins- und Vorstandsaktivitäten des vergangenen Jahres wählten die anwesenden Vereinsmitglieder den neuen ANSA Vorstand, der nun aus Veranso Conrad Simoben , Carla Dietzel, Alexandra Unger , Andreas Rothe und Paul Lyam besteht.

Mit 90 Teilnehmenden (vor allem DAAD Alumni und aktuellen Stipendiat*innen) war dies die bisher größte ANSA Konferenz und so vergrößerte sich auch die Zahl der ANSA Mitglieder; im Laufe des Wochenendes traten rund ein Dutzend neue Mitglieder direkt dem Verein bei.

ANSA keeps on growing: Mit 90 Teilnehmenden war die Konferenz die bisher größte seit ANSAs Gründung 2011.
ANSA keeps on growing: Mit 90 Teilnehmenden war die Konferenz die bisher größte seit ANSAs Gründung 2011.

Nach einer Mittagspause mit gewohnt leckerer Verpflegung wurde der Nachmittag durch ein Grußwort von Prof. Dr. Peter Imming des Instituts für Pharmazie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg eingeleitet. Er leitet von Seiten der Universität Halle das afrikabezogene Forschungsvorhaben Tri-Sustain. Die Projektteilnehmer*innen erforschen dabei aus afrikanischen Ländern stammende Heilpflanzen. Er hieß die Konferenzteilnehmenden herzlich in Halle willkommen und begrüßte die Arbeit ANSAs als deutsch-afrikanisches Netzwerk.

Der inhaltliche Teil der Konferenz umfasste zwei Keynote-Vorträge zum Konferenzthema „Social Entrepreneurship“ sowie 12 Präsentationen von teilnehmenden DAAD-Alumni oder DAAD-Stipendiat*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen.

Brücken bauen mit der Sonne

Der erste Keynote-Vortrag von Tobias Kandel stellte das Hamburger Projekt „Brücken bauen mit der Sonne“ vor, das 2017 ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen dieses Projektes werden in Deutschland lebende Afrikaner*innen als sogenannte „Solarbotschafter*innen“ ausgebildet. Hierbei werden in Zusammenarbeit mit Partnern technische sowie auch administrative Skills im Bereich Solarenergie vermittelt. Tobias Kandel berichtete von bereits stattgefundenen Workshops in Deutschland sowie von Projekten in Kenia, Benin und Tansania. Die aktuelle Struktur des Projektes ist nach wie vor abhängig von externen Fördermitteln, weshalb der Weg zum Social Enterprise noch bevorsteht.

Startups, Soziale Unternehmen und Supercomputer

Im weiteren Verlauf des Nachmittags fanden die Beiträge der Teilnehmer*innen statt. Ziel dieser Vorträge ist es, die Vielfalt der Forschung und Projekte der ANSA-Mitglieder und KonferenzteilnehmerInnen zu zeigen. Hierbei muss nicht unbedingt ein Zusammenhang zum Rahmenthema der Konferenz bestehen.

Im ersten Block am Samstagnachmittag referierte Christopher Boafo zum Thema „Entrepreneurial activities of Informal Sector clustering firms and their Internationalization in Developing Countries: Insights from Ghana“, Eileen Geissler präsentierte das aus einem Goethe-Institut entstandene „Projekt START-UP in Senegal“, Katharina Kolatzki entführte die Zuhörenden in die Welt der Physik mit dem Thema „International research at large-scale particle accelerators“ und Thomas Atobra stellte seine Forschung zum Thema „When does leadership affect innovative work behaviour? The role of climate for innovation“ vor.

Eine Kaffeepause trennte den ersten vom zweiten Block, bevor es weiterging mit einer empirischen Feldforschung von Michèle Mertens zum Thema „Social Entrepreneurship in Cameroon“. Parallel referierte Musumba Awori über „Trek Science Limited: A young biotech start-up based in Kenya“, Lucas Möller sprach über “Artificial Intelligence” und Nadine Segadlo stellte die Forschung ihrer Masterarbeit zum Thema „Ghana’s National Migration“ vor.

Die unterschiedlichen Hintergründe der Teilnehmenden und der daraus resultierende interdisziplinäre Austausch waren wie jedes Jahr von großem Wert für die Konferenz und die TeilnehmerInnen. Mehr zu den Vorträgen von Katharina Kolatzki und Nadine Segadlo in den ANSA-Insights 1.2019.

Spätsommerlicher Flair und gute Gespräche

Der Abend klang nach diesem intensiven Tag mit einem Buffet, Unterhaltungen und Musik aus. Aufgrund der gewachsenen Gruppengröße konnte leider kein Ort für das so berühmte Networking-Highlight, das Team-Cooking, gefunden werden. Nichtsdestotrotz nutzten alle Beteiligten die Zeit des Abendessens sowie danach, um sich intensiv auszutauschen und zu vernetzen. Hierbei erlaubten es die für Anfang Oktober ungewöhnlich hohen Temperaturen noch bis spät in den Abend auf dem historischen Universitätsplatz zu verweilen und das samstagabendliche Halle zu genießen.

Sonntag: Noch mehr Brücken

Der zweite Konferenztag startete mit der Keynote von Joyce Treptow und Luc da Gbadji (gebürtig aus Kenia und Benin) von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, ebenfalls zum Thema „Brücken bauen“. Ihr Vortrag bezog sich jedoch auf sogenannte transnationale Individuen der afrikanischen Diaspora, die durch niedrigschwellige Kompetenzvermittlung zur Professionalisierung von Sozialunternehmen in Afrika beitragen können. In der anschließenden Diskussion wurde lebhaft diskutiert, wie dieser internationale Austausch gelingen kann.

Hervorgehoben wurden die Wichtigkeit von Networking und kreativen Herangehensweisen an die lokalen administrativen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

Voller Hörsaal: In den Räumen der Pharmazeutischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fand der Großteil der Konferenzveranstaltungen statt.
Voller Hörsaal: In den Räumen der Pharmazeutischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg fand der Großteil der Konferenzveranstaltungen statt.

Nach einer kurzen Kaffeepause, die teilweise noch für den Austausch mit den zwei Referent*innen diente, ging es mit folgenden Beiträgen in die dritte Runde der Teilnehmendenpräsentationen: Mohamed Fatuma referierte zu „Energy access and peer to peer energy trading in Sub-Saharan Africa“, Boerger Ruven stellt das Thema „Fashion from Kibera to the world“ vor, die aus Ghana angereiste Theodora Akweley Asiamah präsentierte ihre Forschung zu „Social Entrepreneurship financing: altruism or exchange?“ und Olabisi Badmos stellte die Ergebnisse ihrer Promotion zum Thema „Slum dwellers residential Decision to remain in Slum: A case study of Lagos megacity“ zur Diskussion.

Damit ging der inhaltliche Teil der Konferenz zu Ende. Abschließend folgten die Arbeitsgruppentreffen, um unterschiedliche Bereiche innerhalb ANSAs kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Neben den klassischen Arbeitsgruppen wie der „ANSA Insights“ oder der Planungsgruppe für die kommende Konferenz 2019 fanden sich auch neue Gruppen, welche sich beispielsweise dem Thema „ANSA in Afrika“ oder der Professionalisierung des „ANSA Live-Streaming“ auf zukünftigen Konferenzen widmeten.

Zum zweiten Mal waren die Inhalte der Präsentationen durch ein Facebook-Live-Stream auch für Personen zugänglich gemacht worden, die nicht persönlich bei der Konferenz anwesend sein konnten. Diese hatten auch die Möglichkeit per Kommentarfunktion Fragen zu stellen, sodass die aktive Teilnehmendenzahl dieser Konferenz sogar über die Zahl der in Halle Anwesenden hinausging.

Dank an alle Helfer*innen

Dank des Konferenz-Orga-Teams sowie der zahlreichen „Helping Hands“ unter den Teilnehmenden verlief diese bisher größte ANSA Konferenz reibungslos.

Der Vorstand und das Konferenz-Orga-Team möchten an dieser Stelle nochmals den großen Einsatz hervorheben, den die ANSA-Mitglieder allesamt ehrenamtlich im Vorfeld und während der Konferenz für die Konferenz und damit den Erhalt dieses Netzwerkes von DAAD-Alumni gebracht haben.

Mehr zum Konferenzthema und zum kompletten Programm.

[kk]