Interdisziplinäre Postgraduierten-Programme in Subsahara Afrika
Die Postdoc Forschungsprogramme orientieren sich thematisch an der Entwicklungsagenda 2030. Sie haben das Ziel den globalen wissenschaftlichen Austausch verschiedener Forschungsdisziplinen sowie Querschnittsdenken zu fördern. Letztendlich geht es dabei um nachhaltige regionale Strukturen sowie lokale und innovative Lösungen. Für den DAAD, der diese postgraduierten Programme unterstützt, steht auch eine chancengerechte und qualitative hochwertige Bildung im Mittelpunkt.
Der regionale Fokus der Programme in Subsahara Afrika liegt mit vier SDG-postgraduierten Forschungsgruppen in Äthiopien, Nigeria, Kamerun und Südafrika. Ein Schwerpunkt in der Herangehensweise bei den Forschungsprojekten liegt auf dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Es zeigt sich bei Themen wie Energieeffizienz, Stadtplanung oder der Entwicklung von Kommunen, dass ein Blickwinkel, sei es natur-, sozial- oder geisteswissenschaftlich nicht ausreicht, um potentielle Lösungsansätze zu entwickeln.
Urban Lab in Johannesburg – Städte fit machen für die Zukunft
Das Urban Lab der Universität Witwatersrand (Wits) in Johannesburg mit der School of Arcitecture and Planning konzentriert sich bei seiner Forschung unter anderem auf Stadtplanung im Zuge globaler Veränderungen. Hierzu gehört neben Forschung und Lehre, kreative Projektarbeit, kommunales Engagement und öffentliche Debatten, um so immer im Austausch mit der Gesellschaft zu bleiben. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie Analysefähigkeit, innovative Problemlösungsansätze, kreatives Engagement und Design, unterschiedliche Theorien reflektieren und sich kritisch in Debatten einbringen.
Im Rahmen eines postgraduierten Programms will das Urban Lab der Universität Witwatersrand individuelle und institutionelle Kapazitäten stärken und ausbauen. Zudem geht es um die Förderung eines Expertennetzwerkes auf dem afrikanischen Kontinent rund um das Thema urbane Entwicklung. Thematisch baut das Programm auf die globale Entwicklungsagenda 2030 und die New Urban Agenda (NUA) von 2016, das integrative Ansätze in der städtischen Planung fordert. In Zusammenhang damit steht das 11. Ziel der internationalen Nachhaltigkeitsagenda. Das besagt, dass Städte und Siedlungen zukünftig inklusiver, sicherer, resilienter und nachhaltiger gegenüber globalen Herausforderungen werden sollen. Dieses Ziel beschäftigt sich ausschließlich mit der Weiterentwicklung urbaner Räume. Zugleich tangiert es aber weitere Themen wie Umweltschutz, Wohlstand, gesellschaftliche Inklusion und Demokratisierung.
Die TU Berlin als Forschungspartner in der Stadtplanung und -management
Ein wissenschaftlicher Austausch über aktuelle Analysen und Forschungsergebnisse findet zusammen mit der Habitat Unit an der Technischen Universität Berlin statt. Sie ist an der Entwicklung eines Graduierten- und Postgraduiertenprogramms an der Universität in Johannesburg mit beteiligt für den Projektzeitraum seit 2016 bis 2020. Die Habitat Unit stellt globale Urbanisierungsprozesse sowie Wissensentwicklung in den Mittelpunkt seiner Analysen und arbeitet grundsätzlich mit verschiedenen Partnern zusammen, wie Forschungsinstituten, öffentlichen Institutionen, NGOs, und grassroots Initiativen zusammen. Das postgraduierten Programm gefördert vom DAAD umfasst einen interdisziplinären Austausch zu Stadtplanung und -management, Housing und Urban Design.
Der aktuelle Bedarf an Stadtplanung und -management und zwar global, nicht nur in Subsahara-Afrika, steht im Kontext einer adäquaten Planungs-, Organisations- und Steuerungsfähigkeit von Städten, die immer vielfältigeren Herausforderungen begegnen müssen. Neue Informations- und Kommunikationswege können dabei ein Teil der Lösung sein. Die Komplexität dieser Aufgaben zeigt unter anderem auch, dass dies eine Herausforderung für die Ausbildung in den postgraduierten Programmen ist. Zugleich werden dringend Experten auf diesem Gebiet benötigt. (sb)